„Willkommen in meiner Welt“

begrüßt uns Klaus Küchler auf seiner Homepage.

Nun ist er selber nicht mehr Teil dieser irdischen Welt.
Doch ein Mensch wie er verlässt diese Welt nie wirklich.

Seine vielen Werke und die Erinnerungen an die Zeit
mit ihm halten ihn lebendig.

Klaus Küchler war ein Kreativer durch und durch. Es hätte für ihn niemals einen Lebens- und Berufsweg außerhalb des Kreativen gegeben.

Und er war ein Ästhet, ein kompromissloser Ästhet. Ästhetik war im Alltag wie in der Kunst der Leitfaden für seine Entscheidungen.

Lange Jahre habe ich mit Klaus unter dem Label doubleART interaktive Malerei betrieben. Es war ein unglaublich dynamischer künstlerischer Dialog auf Papier und Leinwand. Interaktiv zu Malen verlangt ständig los zu lassen und zugleich die eigenen künstlerischen Ziele zu verfolgen.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein fast blindes Verständnis bei der spontanen Entwicklung der Bilder. So etwas ist sehr selten und war ein großes Geschenk für mich. Das Gleiche gilt im übrigen auch für das gemeinsame Musizieren in unserer Jazzband Jazz for fun.

In seinen Werken der letzten Jahre ist nichts von Altern, einem Nachlassen von Schaffenskraft oder Fantasie zu erkennen. Im Gegenteil scheint es, als sei er im Alter nochmals zur Höchstform aufgelaufen. Seine Werke strotzen geradezu vor Dynamik und gezähmter Wildheit, am Ende immer in einem harmonischen Gesamtbild mündend.

Er wurde mitten aus einer überaus aktiven Lebensphase gerissen – uns viel zu früh genommen.

Werner Brosze

im Januar 2023